Video 2: Steuervermeidung multinationaler Unternehmen
Schaue dir folgendes Video an um dich über das Thema Steuervermeidung multinationaler Unternehmen zu informieren:
Die untenstehenden Definitionen helfen dir dabei die Inhalte des Videos einzuordnen:
Steuerhinterziehung/Steuervermeidung: Oft wird zwischen legaler Steuervermeidung und illegaler Steuerhinterziehung unterschieden. Die Grenzen sind jedoch fließend. Unternehmen bewerten ihre Steuerkonstruktionen oft nach der Chance, dass sie als legal eingestuft wird. Bis es zu einer behördlichen Beurteilung kommt, ist es somit nicht möglich, eine Konstruktion als legal oder illegal einzustufen. Angesichts vager Regelungen zu Gewinnverschiebung gibt es momentan zahlreiche Konstruktionen, die auf legale Weise einen Großteil der Steuern vermeiden. Wichtig ist jedoch, dass aggressive Steuervermeidung durch Firmen und reiche Individuen, legal oder nicht, in den meisten Fällen illegitim ist. Denn sie ist schädlich für gesellschaftlichen Zusammenhalt und demokratische Selbstbestimmung – und wird außerhalb von Gerichtssälen auch von der großer Mehrheit abgelehnt.
Steueroasen für Unternehmen bieten internationalen Konzernen und Individuen die Möglichkeit, ihre globalen Steuern auf ein Minimum zu reduzieren. Diese Staaten erheben oft keine Steuern auf Unternehmensgewinne, Wertsteigerungen, Erbschaften und ausländische Einkommen oder bieten maßgeschneiderte Ausnahmeregelungen, die den effektiven Steuersatz stark senken. Damit die Unternehmen von diesen Steuersätzen profitieren können, vereinfachen die Steueroasen es Unternehmen, ihre Gewinne dorthin zu verlagern.
Steuersenkungswettbewerb: Seit den 1980er-Jahren wurden in vielen entwickelten Staaten, darunter auch Deutschland, die Steuern oder die Spitzensteuersätze für Unternehmen, Vermögen und Einkommen gesenkt. Unter anderem wegen der zunehmenden Bedeutung der Steueroasen entstand ein Unterbietungswettkampf („Race tothe Bottom“) bei den Unternehmenssteuern. Komplexere Steuertricks machen es den Staaten trotz intensiven Bemühungen nach wie vor schwer, große und mobile Einkommen und Vermögen zu besteuern. Anstatt dessen wurden teilweise die Verbrauchssteuern, insbesondere die Mehrwertsteuer, erhöht. Auch weil im Endeffekt die Steuersysteme dadurch teilweise weniger progressiv geworden sind, ging die Schere zwischen Reich und Arm wieder auf.
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