Deutschland verliert laut des neuen State of Tax Justice Bericht von TJN jedes Jahr etwa 40 Milliarden Euro an Steueroasen und Schattenfinanzplätze. Etwa 30 Milliarden Euro durch die Gewinnverschiebung multinationaler Unternehmen und 10 Milliarden Euro durch illegale Vermögen in Schattenfinanzplätzen. Weltweit fehlen wegen grenzüberschreitenden Steuermissbrauchs jedes Jahr Einnahmen von mehr als 400 Milliarden Euro. Die im Vergleich zum Vorjahr etwas höheren Verluste resultieren aus einer verbesserten Datengrundlage (Cbcr für 2017) und rechnen Verbesserungen durch die OECD Reformvorschläge noch nicht ein. Die lösen sowieso nur einen Teil des Problems. Zur Erinnerung: nach Schätzung der OECD vom Oktober 2021 jährlich etwa 130 Milliarden Euro durch die Mindeststeuer. Das EU Tax Observatory schätzt die zusätzlichen Einnahmen für Deutschland auf 7,8 Milliarden Euro, für die EU-Länder auf 63,9 Milliarden Euro und weltweit sogar auf 185,3 Milliarden Euro. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte schätzte die potenziellen Zusatzeinnahmen für Deutschland dagegen auf höchstens 380 Millionen Euro. Wie viel am Ende wo ankommt hängt erstens davon ab, wie viele Lücken bei der Umsetzung noch dazu kommen und zweitens wie Länder und Unternehmen reagieren. Die USA und Irland haben schon angekündigt effektiv 15% einbehalten zu wollen. Einen spannenden Überblick über drohende Umsetzungslücken gab es kürzlich in unserer AG.