Mit dem am 1. Juli vorgestellten Haushaltsentwurf für 2023 zeigt Bundesfinanzminister Lindner, wie er gedenkt, die Abneigung gegen Steuererhöhung und die Schuldenbremse in Einklang zu bringen. Die 73 Millionen gesetzlich Krankenversicherten müssen sich demnach ab 2023 auf höhere Beiträge einstellen. Mit einer Beitragserhöhung um voraussichtlich 0,3 Punkte sollen Mehreinnahmen von knapp fünf Milliarden Euro erzielt werden, um sinkende Zuweisungen aus dem Bundeshaushalt auszugleichen. Der Clou dabei: Die Kappung der Beiträge sorgt dafür, dass Einkommen über 58.050 Euro brutto pro Jahr nicht von der Erhöhung betroffen sind (wenn sie sich nicht sowieso aus der gesetzlichen Versicherung verabschiedet haben). In einem Bild von Stefan Bach gesprochen: Der Wal wird dicker, das Steuer- und Abgabensystem ungerechter. (Zur Erklärung: Stefan Bachs Wal in der Wanne verteilt die Gesamtbelastung durch Steuern und Abgaben auf die Bevölkerung. Die Badewanne zeigt dabei die Summe direkter und indirekter Steuern. Der Wal veranschaulicht die Sozialbeiträge.)