Zivilgesellschaft fordert öffentliche Konzernberichte um aggressive Steuervermeidung zu beenden
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Anlässlich der Koalitionsverhandlungen fordern sieben zivilgesellschaftliche Organisationen (darunter Ver.di, Transparency International und Oxfam) von den Vorsitzenden von CDU/CSU und SPD sich für öffentliche Berichterstattung von Konzernen einzusetzen.
Aggressive Steuervermeidung von Konzernen verursacht in den EU-Staaten geschätzte Einnahmeverluste in Höhe von 60 Mrd €, davon allein 17 Mrd. € in Deutschland. Entwicklungsländer verlieren pro Jahr bis zu 200 Milliarden US-Dollar – das ist mehr als die jährliche weltweite Entwicklungshilfe.
„Wir fordern Sie daher auf, sich im Koalitionsvertrag für die öffentliche Berichterstattung von Konzernen über die in den jeweiligen Ländern erzielten Gewinne, gezahlten Steuern und weitere Kennzahlen (public country-by-country report) auszusprechen und den von der EU-Kommission vorgelegten Vorschlag für eine europaweite Regelung zu unterstützen. Deutschland darf hier nicht, wie bisher geschehen, weiter blockieren.“
Die öffentliche länderbezogene Berichterstattung würde den Anreiz für Konzerne drastisch erhöhen, ihre Steuern in den Ländern zu zahlen, wo sie ihre Gewinne tatsächlich erwirtschaften. Es würden gleiche Wettbewerbsbedingungen für nur national tätige Unternehmen geschaffen werden. Und die Bürgerinnen und Bürger könnten sich endlich ein Urteil über den Beitrag eines Unternehmens zur Gesellschaft bilden.
Weiterführende Informationen
- Offener Brief als PDF
- Steuerpolitische Forderungen des Netzwerks Steuergerechtigkeit für die Koalitionsverhandlungen
- Offener Brief von Ver.di Chef Bsirske an den damaligen Finanzminister Schäuble
- Informationen zum Schattenfinanzindex 2018
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