Milliardär_innen gerecht besteuern
Im Auftrag der brasilianischen G20-Präsidentschaft hat der Ökonom Gabriel Zucman im Juni dieses Jahres einen Vorschlag für eine global koordinierte Vermögensteuer für Superreiche vorgelegt. Laut Zucman könnte eine zweiprozentige Mindeststeuer auf ihr Vermögen dazu führen, dass ihr effektiver Steuersatz auf ihr Einkommen etwa 50 Prozent steigt. Dadurch würden Superreiche in den meisten Ländern ähnlich hohe Abgaben zahlen wie die Mittelschicht. Kurzum: Die Vermögensanhäufung würde ähnlich besteuert wie der Vermögensaufbau durch Arbeit.
Weltweit könnten durch die Steuer allein von den Milliardären auf der Forbes-Liste zusätzliche Einnahmen von 242 bis 377 Milliarden US-Dollar generiert werden. In Deutschland würde die Steuer für mehr Steuergerechtigkeit sorgen und zwischen elf und 28 Milliarden Euro einbringen, wobei nur etwa 250 bis 5.000 Haushalte betroffen wären. Die Erhebungskosten würden entsprechend gering ausfallen und die rechtliche Umsetzung ist in Deutschland möglich. Die notwendigen Bewertungs- und Abwehrmaßnahmen gegen Steuerflucht sind bereits weitgehend vorhanden. Zudem würde Deutschland von einem verbessertem Datenaustausch profitieren. Ebenso von der Erweiterung der bisher in den Doppelbesteuerungsabkommen beschränkten Besteuerungsrechte sowie den europäischen und internationalen Impulsen einer höheren Besteuerung von sehr großen Vermögen.
In einem neuem Beitrag blicken wir ausführlich auf die Bedeutung des G20-Vorschlags.
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